Momentan gibt es wenig zu Prosten bei Freixenet. Die spanische Region Katalonien, wo das Unternehmen zu Hause ist, erlebt gerade die gravierendste Dürre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit hat der Schaumweinhersteller nun Kurzarbeit in Spanien beantragt. Von der temporären Entlassung sind ab Mai bis zu 615 Beschäftigte betroffen, wie eine Firmensprecherin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die Massnahme trifft damit fast 80 Prozent der Belegschaft.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Ziel sei ausdrücklich nicht ihre Entlassung, sondern die Jobs «zu erhalten und das Unternehmen durch diese Krise zu führen». Dauer und Umfang der Kurzarbeit hingen von der weiteren Entwicklung in der Region ab. Zuvor hatte der «Spiegel» darüber berichtet.

Konzern hat für 2023 Rekordergebnis geschrieben

Der Auslöser für die Kurzarbeit ist die rückläufige Produktion aufgrund der Dürre. Freixenets Heimatregion Katalonien hat bereits seit 2021 mit extremem Wassermangel zu kämpfen. 2023 ist dort die Traubenernte für den spanischen Schaumwein Cava laut der Sprecherin je nach Gebiet um mehr als 45 Prozent zurückgegangen. Für dieses Jahr rechne die Branche mit einem Ausfall von rund 80 Millionen Flaschen Cava. Das wäre etwa ein Drittel der gesamten Cava-Produktion in Spanien bezogen auf die Ernte des vergangenen Jahres.

 

Freixenet ist Teil der Sektkellerei Henkell Freixenet, die wiederum dem deutschen Nahrungsmittel-Konzern Oetker gehört. Zumindest im vergangenen Jahr wirkte sich die extreme Trockenheit nicht aufs Geschäftsjahr aus. Henkell Freixenet vermeldete kürzlich einen weltweiten Umsatzrekord. 2023 wuchsen die Erlöse demnach im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro. Ohne Sekt- und Branntweinsteuer war es ein Plus von 4,1 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro.

Detaillierte Finanzzahlen zur Sparte Freixenet teilt der Oetker-Konzern traditionell nicht mit. Nur so viel: Auch im krisenreichen Jahr 2023 mit verknappten Rohstoffen, gestiegenen Kosten und teureren Leerflaschen habe man aber schwarze Zahlen geschrieben. Die eigenen Preise seien teils angehoben worden. 

(sda/mth)